Die Hündin sollte fit und gesund sein, und die
rassespezifischen Erbkrankheits- Untersuchungen ohne Befunde hinter sich haben.
Ein Normalgewicht ist von grossem Vorteil, da übergewichtige Hündinnen oft auch
nicht aufnehmen, oder Geburtsprobleme haben könnten. Vom Alter her erlauben
viele Rassevereine eine Deckung ab dem 18. Lebensmonat. Das habe ich nur einmal
gemacht, die Hündin war mental aber noch nicht reif genug, und sie hatte keine
Freude ihre Welpen aufzuziehen. Gut hatte ich im Rudel noch eine Übermutter die
dann die Welpen übernommen hat.
Ich warte 2 -21/2 Jahre bis die Hündin gefestigt ist.
Eine ausgewogene Ernährung, z.B. die BARF Ernährung, gibt mir Sicherheit, dass die Hündin mit allen Vitaminen Mineralien etc. gut versorgt ist und die Welpen schon in der Trächtigkeit nur das Beste erhalten.
Nun ist die Hündin läufig. Da kommt immer die Frage auf, wann ist der optimale Decktermin. Gehe ich auf gut Glück zum Deckrüden, weiss ich nicht genau wieso ein Rüde vielleicht nicht deckt. Ist es zu früh oder vielleicht schon zu spät? Wir wollen ja eine Deckung möglichst stressfrei über die Bühne bringen.
Dafür empfehle ich einen Progesterontest zu machen, und zwar KEIN Schnelltest. Es gibt einige Gründe dafür:
Den genauen Deck-Zeitpunkt zu wissen, falls der ausgewählte Rüde nicht deckt, kann ich den Ersatzrüden aufsuchen
falls der Rüde weit entfernt wohnt
wenn die Hündin schon öfters leer geblieben ist.
um möglichst relaxed an die Deckung zu gehen.
Ich war immer sehr ruhig, weil ich wusste, an welchen Tagen die Hündin gedeckt werden sollte. Am 7. Läufigkeitstag stelle ich erstmals meine Hündin dem TA vor. Die Hündin wird untersucht und das Blut für den Progesterontest abgenommen und auch ein Scheidenabstrich wird genommen. Ich bevorzuge einen TA oder eine Tierklinik wo ein hausinternes Labor angeschlossen ist. Ist das nämlich nicht der Fall, wird das Blut in ein Labor geschickt, und erst am nächsten Tag die Untersuchung gemacht. Da verliere ich unter Umständen sehr viel Zeit. Ich weiss es lieber nach der Untersuchung eine Stunde später, und kann mich entsprechend einrichten. Von kommerziellen Schnelltests rate ich ab, die zeigen keine genauen Werte an.
Nun gehe ich alle 2 Tage für den Bluttest in die Klinik und anhand des Verlaufs des Progesteronanstiegs können die genauen Decktage ermittelt werden.
Sobald der Progesteronwert die Schranke von 4.5 ng/ml überschreitet sind die Eisprünge im Gang. Je nach Verlauf des Progesteronanstiegs wird zwischen einem Wert von 6 bis 13 ng/ml gedeckt. Spermien überleben genug lange um befruchtungsfähig zu sein. Es ist besser die Spermien warten auf die Eier als umgekehrt. Bis 2 Tage nach dem Eisprung können die Eier befruchtet werden. Meistens ist der Zeitpunkt in der mittleren Läufigkeitswoche von drei. Dann wenn das Blut nicht mehr rot ist, sondern wässerig aussieht. Meiner Erfahrung nach um den 12. Läufigkeitstag. Es gibt aber durchaus auch Hunde die früher oder später gedeckt werden können. Nun ist es Zeit den Rüden zu treffen. 🙂
Die Trächtigkeit
In der Fachliteratur wird eine Tragezeit von 63 Tagen angegeben.
In der Regel werden grosse Würfe vor den 60. Tag geboren, wobei kleine Würfe meist länger als 63 Tage ausgetragen werden. Tragezeiten unter 58 Tagen und über 67 Tagen gelten als nicht mehr normal.
Hier eine Tabelle aus „Die Technik der Hundezucht“ von Dr. Fleig:
Positive Anzeichen für eine Trächtigkeit sind erhöhtes Schlafbedürfnis, ausgiebiges Sonnenbaden.
Ab der 3. Trächtigkeitswoche kann ein Brechreiz auftreten. Ev. verweigert die Hündin für einige Tage eine Nahrungsaufnahme. Brechreiz und Appetitlosigkeit hat einen Zusammenhang mit der Hormonumstellung. Ein sicheres Anzeichen für die Trächtigkeit ist nach der 3. Woche ein zähflüssiger glasiger Scheidenausfluss. Weisser oder gelblicher Ausfluss ist nicht mehr normal und sollte unmittelbar von einem Tierarzt untersucht werden.
Die Föten wachsen in den ersten Wochen nur wenig. Die Hündin wird vorerst normal weiter gefüttert und an den täglichen Spaziergängen darf sie dabei sein.
Mit zunehmendem Bauchumfang werden die Spaziergänge kürzer und gemütlicher. Zudem benötigt die Hündin mehr Futter. Ab dem 30. Trächtigkeitstag bekommt die Hündin eine Futterzusatzmenge in Form einer 3. Mahlzeit, d.h. 50 % mehr Futter. Dies für eine Hündin mit einem Gewicht von 10 kg. Für kleine Hunde wird mit einem Zusatz von 31-41% gerechnet, und für grosse Rassen 55- 68 %. Ab der 7. Trächtigkeitswoche werden die Mahlzeiten auf 3-4 Mahlzeiten aufgeteilt, da im Bauchraum nicht mehr so viel Platz für Riesenmengen vorhanden ist.
Die Mahlzeiten sollten ausgewogen zusammengestellt werden.
Wird ausschliesslich mit Trockenfutter gefüttert,
sollte ab der 7. Woche langsam Welpen Futter unter die Mahlzeiten gemischt
werden.
Für BARFER kann das Futter individueller gestaltet werden. 30-40% Fleisch
bestehend aus verschiedenen Fleischsorten, Cerealien, Gemüse, Obst,
Molkereiprodukte, Eier, Traubenzucker und Honig sollten ergänzend verabreicht
werden.
Ich lasse mit zunehmendem Bauchumfang meine Hündin nicht mehr von der Leine. Sie sollte sich nicht mehr übermässig bewegen. Zu vermeiden sind herumtoben und Sprünge über Hindernisse. Ich möchte vermeiden, dass es zu einer Gebärmutterdrehung kommt.
Gibt es noch Zweifel ob die Hündin trägt? Ab einer Trächtigkeit von einem Monat kann ein Ultraschall Gewissheit geben. Im Ultraschall kann eine Trächtigkeit nachgewiesen werden, aber meistens nicht die Anzahl der zu erwartenden Welpen. Ich lasse dies aber sein, da ich eine Woche später eine leichte Wölbung der Rippenbögen erkennen kann.
Röntgenaufnahmen können eine Woche vor der Niederkunft auch gemacht werden, damit genau ermittelt werden kann wie viele Welpen zur Welt kommen müssten. Das ist sicher für Rassen empfehlenswert, die eher Probleme bei der Geburt haben. Ich habe dies noch nie gemacht, ich erspare meiner Hündin und den Welpen die Strahlen.
Zwei Wochen vor der Geburt wird die Wurfkiste und das Welpenbett hergerichtet. Die Hündin kann nach Bedarf dieses Lager aufsuchen damit sie dann bei der Geburt weiss wo ihr Platz ist.
Die Tragezeit dauert durchschnittlich 63 Tage. Trägt die
Hündin einen vollen Wurf, kann sich die Geburt auch schon ab dem 58.
Trächtigkeitstag einstellen. Gibt es nur wenige Welpen, kann die Hündin auch
einige Tage übertragen.
Wie merke ich, dass es bald losgeht?
Hier die typischsten Verhaltensmerkmale:
Die Wurfkiste sollte gut zu reinigen sein. Auf den Boden kommt zuerst eine rutschfeste Unterlage. Darüber lege ich viele saugfähige Tücher. Frottierwäsche oder Barchent Betttücher. Die werden dann bei den Eröffnungswehen von der Hündin teilweise stark zerfetzt.
Die unruhige Phase kann sich über viele Stunden herziehen. Hier spricht man von einer mittleren Dauer von 12 Stunden.
Auf die Eröffnungswehen folgen dann die Presswehen.
Hat die Hündin über einige Stunden
erfolglose Presswehen sollte unverzüglich ein Tierarzt aufgesucht werden.
Hier rate ich dringend ab, der Hündin eine
Wehenspritze
( Oxytocin) zu verabreichen. Solange
noch kein Welpe geboren ist, könnte man auch davon ausgehen, dass die Hündin
eine Gebärmutterdrehung hat. Wird sie dann mit Oxytocin behandelt, kann die
Gebärmutter platzen und den Tod der Mutterhündin riskieren. ( Ich habe dies
hautnah bei einer Züchterkollegin miterlebt. Die Hündin hat dann gottlob
überlebt, konnte aber ihre Welpen nicht selber aufziehen.)
Ein Kaiserschnitt ist dann das kleinere
Übel.
Nun zurück zur Geburt.
Hat die Hündin erfolgreich Presswehen wird der erste Welpe bald geboren.
Hier ein Welpe in der intakten
Fruchthülle.
Die Mutter reisst die Fruchthülle auf, damit der Welpe den
ersten Atemzug machen kann. Macht es die Mutter nicht so schnell weil sie
unerfahren ist, ziehe ich die Fruchthülle unter dem Kinn des Welpen auf, über
die Nase nach oben. Die Mutter sollte die Nase und den Mund des Welpen belecken
um den Rest des Fruchtwassers abzulecken. Die Placenta, die nach dem Welpen
ausgeschieden wird, wird von der Mutter verspeist und dann gleichzeitig die
Nabelschnur durchtrennt.
Hände weg von der Nabelschnur. Ein
Welpe kann auch mit der nicht durchtrennten Placenta überleben. Mische ich mich
ein, und denke ich sollte die Nabelschnur durchtrennen, kann ich Bakterien in
den Nabel setzten, die dann zu einer Blutvergiftung führen können, und somit
zum Tod des Welpen.
Mit der Zunge macht jetzt die Mutter die erste Massage und bringt so den Kreislauf des Welpen in Schwung, und der erste Schrei bringt Sauerstoff in die Lungen. Hat sie keine Zeit, weil das nächste Baby schon kommt, reibe ich den Welpen mit einem Frottiertuch und säubere den Mundbereich. Der Abstand in dem der nächste Welpe geboren wird kann stark variieren. Manchmal dauert es 7 Minuten bis das andere Baby kommt, öfters dauert es 20-40 Minuten bis zum Nächsten. Ist ein Gebärmutterhorn leer, kann es bis zu einer Stunde dauern bis das 2. Gebärmutterhorn aktiv wird und die nächsten Welpen geboren werden.
Während den Pausen ist die Mutter sehr fürsorglich mit den
bereits Geborenen und macht schon die Brutpflege.
Bei meinen Kooikerhondje muss ich jetzt
sehr aufpassen, dass die Hündin die Nabelschnur nicht zu weit zum Bauch
beknabbert.
Hat die Hündin alle Welpen geboren, legt sie sich entspannt
hin.
Es gibt in der alternativen Versorgung einige wichtige gute Mittel zur Vorbereitung einer normalen Geburt.
Diese sind ab der 6. Trächtigkeitswoche einzusetzen:
Zu einer ausgewogenen Ernährung mit viel Fleisch, Gemüse, rohen Früchten, Salat, Peterli, Quark etc. mische ich
getrocknete Himbeerblätter oder in Form von Tee,
zur Stärkung der Gebärmutter
Homöopathische Globuli
Pulsatilla D6 täglich eine Gabe bis zur Geburt
Bei beginnender Geburt
Pulsatilla D6 halbstündlich um die Geburtswege geschmeidig zu machen.
Caulophyllum D6 oder D 30
Bei Wehenschwäche, um die Wehen aufleben zu lassen.
Diese in halbstündlichen Abwechslung mit Pulsatilla.
Sollte nach einigen Stunden Presswehen, trotz homöopathischen Mittel, kein Welpe geboren werden, sollte der TA aufgesucht werden. Sollte die Geburt nicht natürlich in Gange kommen, wird ein Kaiserschnitt der nächste Schritt sein.
Lasst niemals, solange noch kein Welpe geboren ist, der Hündin das Wehenmittel Oxytocin spritzen. Falls die Hündin eine Gebärmutterdrehung hat, kann ihre Gebärmutter platzen und den Tod der Hündin bedeuten. ( Ich habe dies bei einer Züchterkollegin erlebt. Die Hündin hat dann mit viel Glück überlebt, konnte aber ihre Welpen nicht selber aufziehen.)
Nach der Geburt für einige Tage je 4mal täglich 5 Globuli :
Arnica D6 um die überdehnten Geburtswege zu normalisieren
Podophyllum D6 wirkt gegen Durchfall nach dem Placentaverzehr
Mutterhündin entwurmen
Nahrung der Mutter nach der Geburt:
Kohlenhydrate ( Hörnli ) mit viel Fleisch
Traubenzucker
ein Löffel Ovomaltine
Welpenmilch 2 Teelöffel
Stilltee ( Inhalt eines Teebeutels)
Quark
Milchmangel:
Eklampsie:
Komplikation bei der säugenden
Hündin. Krämpfe, eine Folge verminderter Kalziumkonzentration im Blut.
!! Sofortige Kalzium-Injektionen durch
den Tierarzt!!
Die Welpen nach der Geburt:
Ist die Hündin noch unruhig, aber sie hat keine Wehen mehr, sollte trotz allem ein Tierarzt aufgesucht werden.